Das Fest auf einen Blick

Das Maiabendfest findet jährlich am letzten Aprilwochenende statt. Es beginnt mit einem Festakt in der Bochumer Innenstadt und endet mit einem Umzug in den Osten der Stadt, nach Harpen in den Bockholt.

Programm

  • Historischer Festakt mit Ansprachen
  • Mittelaltermarkt in der Innenstadt
  • Festumzug mit Marsch nach Harpen
  • Musikalische Begleitung durch den Klangkörper


Die Geschichte des Maiabendfests

Das Bochumer Maiabendfest ist eines der ältesten Volksfeste im Ruhrgebiet und trägt eine Legende in sich, die weit zurück in die Zeit der Großen Dortmunder Fehde führt. Diese Auseinandersetzung, geprägt von Konflikten zwischen den Städten Dortmund und Bochum sowie den angrenzenden Regionen, bildet den historischen Hintergrund der Überlieferung.

Im Mittelpunkt der Legende steht der Schultheiß von Bochum, eine zentrale Figur der damaligen Verwaltung. Die Geschichte erzählt, dass Dortmunder Truppen Vieh aus Harpen, einem heutigen Stadtteil von Bochum, geraubt hatten. Die Harpener Bauern baten die Bochumer um Hilfe. Der Schultheiß sicherte ihnen Unterstützung mit den Worten: „Junge, do kass di drop verloten!“ – ein Versprechen, das nicht nur die Grundlage für das spätere „Bochumer Jungenlied“ wurde, sondern auch die Entschlossenheit der Bochumer widerspiegelte.

Der Schultheiß entsandte zwölf Männer, die mit Mut und einer gehörigen Portion List das Vieh zurückholen sollten. Der Legende nach näherten sich die Bochumer in der Nacht der Hütte, in der die Dortmunder Räuber rasteten. Durch lautes Pfeifen ließen sie die Dortmunder glauben, sie würden von einer großen Streitmacht umzingelt. In Panik flüchteten die Dortmunder und ließen das gestohlene Vieh zurück. Die Helden kehrten nach Bochum zurück, wo ihre Tat als Beweis für Mut und Zusammenhalt gefeiert wurde.

Graf Engelbert III. von der Mark, zu dessen Herrschaftsgebiet Bochum damals gehörte, zeigte sich beeindruckt von der Loyalität und Tatkraft seiner Untertanen. Als Zeichen seiner Anerkennung verlieh er den Bochumern ein besonderes Privileg: Sie durften jährlich vor dem 1. Mai einen Baum aus den gräflichen Waldungen im Bockholt, einem Waldgebiet im heutigen Stadtteil Harpen, schlagen. Der Baum wurde verkauft, und der Erlös diente zur Finanzierung eines festlichen Maiabends, der Ursprung des heutigen Maiabendfestes.

Diese mündlich überlieferte Legende wurde erstmals 1790 von Carl Arnold Kortum, einem Bochumer Arzt und Chronisten, schriftlich festgehalten. In seiner Abhandlung bestätigte Kortum, dass das Maiabendfest auf eine ältere Tradition zurückgeht, die von den Grafen von der Mark gestiftet wurde. Auch wies er auf den Zusammenhang zwischen der Sage und dem „Bochumer Jungenlied“ hin, das die Worte „Junge, da kannst dich drop verloten“ und den charakteristischen Pfiff am Ende des Liedes enthält.

Das Maiabendfest wurde über die Jahrhunderte hinweg zu einem festen Bestandteil der Bochumer Identität. Es ist weit mehr als ein Volksfest – es ist ein Symbol für Gemeinschaft, Durchhaltevermögen und die tiefe Verwurzelung in der regionalen Geschichte. Die Feierlichkeiten, die heute mit Umzügen, Musik und zahlreichen Veranstaltungen begangen werden, erinnern an diese überlieferte Geschichte und halten die Tradition lebendig.

Mit seiner Mischung aus Mythos und historischer Realität bleibt das Maiabendfest ein eindrucksvolles Beispiel für die kulturelle Erinnerung und das Traditionsbewusstsein der Bochumer Bevölkerung. Es vereint Vergangenheit und Gegenwart in einem einzigartigen Brauchtum, das die Stadt und ihre Bewohner prägt.

Stadtwappen bis 1979

(c) Archivmaterial der Stadt Bochum, Presseamt

Impressionen

In der Bildergalerie finden Sie Eindrücke vergangener Feste, die die Lebendigkeit und Vielfalt dieser Tradition zeigen.


Junggesellenhauptmann:

  • 1948: Herrmann Möller
  • 1949–1950: Heinz Ostmeier
  • 1951: Werner Siepe
  • 1952: Heinz Flake
  • 1953–1957: Willi Hölting
  • 1958: Gustav Turowski
  • 1959: Heinrich Herbsthoff
  • 1960–1961: Dieter Borgmann
  • 1962: Heinz Tepel
  • 1963: Jochen Menne
  • 1964: Heinrich Herbsthoff
  • 1965–1966: Günther Pieper
  • 1967–1968: Peter Hübner
  • 1969: Dirk Kramer
  • 1970: Hans-Jürgen Blum
  • 1971: Erich Mansfeld
  • 1972–1976: Heinz-Jürgen in der Beek
  • 1977: Ludger Guntermann
  • 1978–1981: Ewald Fischer
  • 1982: Ernst-Dieter Ludwig Pfeiffer
  • 1983: Hans-Peter Münnich
  • 1984: Ernst-Dieter Ludwig Pfeiffer
  • 1985–1988: Norbert Hagenböhmer
  • 1989–1991: Rainer Pilarczyk
  • 1992–1994: Michael Dröge
  • 1995–1997: Oliver Stang
  • 1998–1999: Jens Herbsthoff
  • 2000–2004: Thorsten Horn
  • 2005–2006: Klaus Liermann
  • 2007–2008: Stefan Vahldieck
  • 2009–2011: Jean-Pascal Lohof
  • 2012: Thorsten Horn
  • 2013–2017: Dominik Braun
  • 2018–2019: Stephan Klünder
  • 2020–Heute: Meiko Krämer